Real-Vergleich Euro 6 Diesel

Test des ADAC von Euro 6 Modellen

Berichtsausschnitt gemäss ADAC

Zwar liegen auch die aktuellen Modelle (Durchschnitt) im Realbetrieb über den Normwerten des NEFZ, von dem man aber weiss, dass er realitätsfern ist und deshalb auch per 1.9.2017 vom neuen Testverfahren (WLTP) abgelöst wird.

Die Deutschen Automobil-Hersteller haben aus der Dieselthematik gelernt und die Stickoxid-Emissionen deutlich gesenkt. Das zeigen Realdrive Tests des ADAC. Die vier Spitzenplätze werden von deutschen Herstellern besetzt. Pro Kilometer stossen die neusten Dieselfahrzeuge der VW AG im Schnitt lediglich 0,146 g NOx pro Kilometer aus – nur 0,005 g mehr als Spitzenreiter BMW/Mini. Die Konkurrenten aus dem Rest Europas, Asien und den USA schneiden deutlich schlechter ab, sie stossen zwischen 60 und 360 Prozent mehr Stickoxid aus als die aktuellen Modelle der deutschen Hersteller mit BMW, VW, Audi, Seat, Skoda und Mercedes.

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EcoTest: Importeure mit massivem Stickoxid-Problem

20.08.2017

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Der durchschnittliche NOx-Ausstoß der getesteten Autos des Renault-Konzerns liegt fast fünfmal so hoch wie bei Modellen von BMW.

Der ADAC hat Euro-6-Diesel nach Konzernen ausgewertet. Der Renault-Konzern, Fiat-Chrysler, Ford und die Hyundai-Gruppe haben die höchsten Schadstoffwerte. Er fordert verbindliche Hardware-Nachrüstungen.

Die Abgasreinigungen der meisten Hersteller von Dieselfahrzeugen versagen im Praxistest. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Stickoxid-Emissionen (NOx) von Euro-6-Dieseln im realitätsnahen ADAC EcoTest. Bei den 188 Modellen, die wir seit 2013 untersucht haben, haben insbesondere ausländische Autobauer erhebliches Verbesserungspotenzial.

So liegt beispielsweise der durchschnittliche NOx-Ausstoß der getesteten Fahrzeuge des Renault-Konzerns fast fünfmal so hoch wie bei Modellen von BMW. Ein Renault Grand Scénic 160 dCi etwa stößt innerorts genauso viel Stickoxide aus wie rund 240 Fahrzeuge des Typs BMW 520d, nämlich 1.674 Milligramm pro Kilometer. Die detaillierten Testergebnisse finden Sie hier.

Verbindliche Hardware-Nachrüstungen 

„Der ADAC EcoTest zeigt, dass so gut wie alle Hersteller ein massives Emissions-Problem bei ihren Dieselfahrzeugen haben. Wir sehen aber auch: Für die vornehme Zurückhaltung der Importeure nach dem ersten Dieselgipfel gibt es keinen Grund“, so Thomas Burkhardt, ADAC Vizepräsident für Technik. „Im Gegenteil: Wenn Politik und Industrie Fahrverbote für Dieselfahrer tatsächlich verhindern möchten, muss die Politik jetzt alle Hersteller auf verbindliche Hardware-Nachrüstungen ihrer Autos verpflichten. Die angekündigten Software-Updates bringen mit Blick auf die Umweltbelastung zu wenig Wirkung.“

In der aktuellen Auswertung haben wir die durchschnittlichen Stickoxid-Emissionen der Autokonzerne für die getesteten Euro-6-Dieselmodelle erhoben. Die deutschen Hersteller erreichen dabei das niedrigste Schadstoff-Niveau im Flottenvergleich. Fahrzeuge der BMW-Gruppe (BMW, Mini) schnitten demnach am besten ab, gefolgt von Fahrzeugen des Volkswagen-Konzerns (u.a. VW, Audi, Skoda), Mercedes und Opel.

Besonders hohe Schadstoffausstöße waren neben dem Renault-Konzern (Renault, Dacia) bei Fiat-Chrysler (u.a. Fiat, Alfa Romeo, Jeep), Ford, der Hyundai-Gruppe (u.a. Hyundai, Kia), Volvo und dem PSA-Konzern (u.a. Peugeot, Citroen) zu verzeichnen. Anders als die großen deutschen Hersteller hatten es die Importeure beim nationalen Dieselforum Anfang August abgelehnt, ihre Dieselmodelle nachzubessern.

Stickoxid-Emissionen im Durchschnitt nach Hersteller

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In der Auswertung wurden die getesteten Modelle unabhängig von Kooperationen und gemeinsamen Motorplattformen ihrem jeweiligen Mutterkonzern zugeordnet. Mercedes könnte insgesamt noch besser abschneiden, würden sie in den kleineren Baureihen, in denen sie auch auf Renault-Motoren setzen, nicht auf NOx-Speicherkats setzen. Im neuen EcoTest erzielte das schlechteste Ergebnis ein Fahrzeug mit eben dieser unzureichend ausgelegten Abgasreinigung. Die Modelle mit neuem Mercedes-eigenem Dieselmotor und SCR-Katalysator stoßen nur einen Bruchteil davon aus.

Toyota ist in der Auswertung nicht berücksichtigt, weil der Konzern vergleichsweise wenige Dieselfahrzeuge in Deutschland verkauft hat. Daher konnten zu wenige Modelle in den vergangenen vier Jahren geprüft werden, um einen repräsentativen Durchschnitt zu bilden. Gleiches gilt für Nissan, Subaru und SsangYong.

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